Über ein Jahr haben vier Studierende der Universität Bayreuth an einem innovativen Projekt gearbeitet, das nun von hoher Stelle honoriert wird: Der FilmFernsehFonds Bayern (FFF Bayern) fördert die Entwicklung ihres Spielekonzepts mit 20.000 Euro. Das Geld soll in den weiteren Ausbau des Spiels fließen.
Michael Neubauer, Joschka Mütterlein, Marina Knauer und Tilman Schröder (v.l.n.r.) mit Spielfigur
Unter dem Projekttitel „Eosis: Raiders of Dawn“ haben Marina Knauer, Joschka Mütterlein, Michael Neubauer und Tilman Schröder ein Konzept für eine Smartphone-App entwickelt. Alle vier studieren im Masterstudiengang „Medienkultur und Medienwirtschaft“ der Universität Bayreuth. Dieser verknüpft die Fachbereiche Medienwissenschaft und Medienmanagement, Informatik, Recht und Geschichte miteinander. Dem Spielekonzept der Studierenden merkt man deutlich an, wie sie ihr Wissen aus den Teilbereichen geschickt miteinander verknüpfen.
Schlüssel zur Verwirklichung des Konzepts ist Augmented Reality, also die Erweiterung der realen Wahrnehmung durch virtuelle Elemente. Wenn ein Spieler etwa das Bayreuther Festspielhaus durch die Kamera seines Smartphones betrachtet, blendet ihm die App zusätzliche Informationen zum Gebäude ein. Die Technik dafür existiert bereits seit einigen Jahren. Das Bayreuther Team will sie nun nutzen, um eine Geschichte zu erzählen. Diese soll historische Fakten und fiktive Zukunft zusammenbringen – und beides in der heutigen Gegenwart zu einem atmosphärisch dichten Spieleerlebnis verweben.
Angesiedelt ist die Handlung des Spiels im Jahr 2114. In dieser Zukunft hat die Gesellschaft alles technische und naturwissenschaftliche Wissen verlernt. Lediglich ein Geheimbund besitzt entsprechende Kenntnisse. Diese nutzt er, um die Bevölkerung unter Kontrolle zu halten. Über sein Smartphone stellt der Spieler eine Verbindung ins Jahr 2114 her. Er hilft dem Helden der Zukunft, das Wissen aus unserer heutigen Zeit wiederzuerlangen und so den Geheimbund zu besiegen.
Um diese Handlung herum haben die Studierenden ein Geschäftsmodell konzipiert, das es ihnen erlaubt, ihr Spiel in einem eigenen Unternehmen weiterzuführen. „Die Förderung des FFF motiviert uns natürlich sehr“, erklärt Joschka Mütterlein, Geschäftsführer der von den Studierenden gegründeten White Pony GbR. „In den nächsten Monaten werden wir daran arbeiten, das Konzept und unseren Business Plan weiter zu verfeinern.“ Beraten wird das Team hierbei von Prof. Dr. Koubek und seinem Team der Angewandten Medienwissenschaft an der Universität Bayreuth, von Dr. Bouwknegt, Associate Professor für Digitale Medienkonzepte an der holländischen University of Applied Sciences in Breda und Lehrbeauftragter an der Universität Bayreuth sowie Dr. Kokott, Gründungsberater der Universität Bayreuth.
In der deutschen Medienlandschaft ist der FFF Bayern eine der treibenden Kräfte. Rund 28 Millionen Euro investiert er jährlich in bayerische Medienproduktionen, darunter namhafte Projekte wie „Der Schuh des Manitu“, „Das Parfum“ und „Vincent will Meer“. Seit 2009 fördert er auch hochwertige und gewaltfreie Spiele, wovon nun erstmals Studierende der Universität Bayreuth profitieren.
Datum: 26.11.2013 | Hochauflösende Bilder für Pressemeldungen | Text als .pdf (2 Seiten, 0.1 MB)